Einen Verein formen große Siege. Einen Verein formen auch bittere Niederlagen. Aufstiege, Abstiege. Besondere Feiern, Schicksalsschläge. Doch essenziell für die Entwicklung und Geschichte eines Vereines sind die Menschen, Gesichter und Charaktere dahinter. Beim FC Sturm Hauzenberg gab es schon viele große Persönlichkeiten, die den Klub maßgeblich mitgestaltet haben und ihm eine besondere Geschichte und Tradition verleiht haben. Einer dieser Personen ist zweifelsohne Anton Pötzl. Ein Name, den man unter den Sturm-Anhängern und in ganz Hauzenberg und Umgebung kennt. Ein Name, der Gewicht hat und ein Name, mit dem man beim FC Sturm große Erfolge verbindet.

Dabei hat sich Anton Pötzl nicht nur viele Jahre um ein Amt im Verein angenommen. Vielmehr hat er die Hauzenberger Fußballer, die Verantwortlichen und die Fans über nunmehr ein halbes Jahrhundert begleitet, unterstützt und vorangebracht.

1970 wechselte der damals 18-jährige Pötzl vom 1. FC Passau an den Staffelberg. Zu diesem Zeitpunkt erahnte sicher noch niemand die dann folgende Ära. An die 500 Spiele absolvierte Anton Pötzl für die erste Mannschaft des FC Sturm und führte das Team viele Jahre als Kapitän aufs Feld. Nebenbei fungierte er 1970 und 1973 schon als Nachwuchstrainer für Schüler und die Jugend Hauzenbergs. 1981 wurde er zum ersten Mal als Verantwortlicher in der Vereinsführung tätig und war bis 1982 stellvertretender Vorsitzender unter Ottmar Weidinger. Besonders hervorzuheben ist auch Pötzls Engagement als AH-Spielertrainer in den Jahren 1985 bis 1991. In dieser Zeit wurde das Team nicht nur einmal bayerischer und zweimal niederbayerischer AH-Meister, sondern Pötzl gründete 1988 gemeinsam mit Franz Weidinger und Werner Poxleitner in dieser Funktion auch das wohltätige AH-Hallenturnier, mittlerweile allseits bekannt als Max-Reischl-Cup. In der Folgezeit organisierte er das Turnier insgesamt 15 Mal und ist auch heute nach wie vor großer Unterstützer des Turniers. 37.900 Euro konnten so seither an die Selbsthilfegruppe für chronisch kranke Kinder und Jugendliche Passau und andere caritative Einrichtungen gespendet werden. Mitunter ein großer Verdienst von Anton Pötzl. Von 1995 bis 1997 wies er die erste Mannschaft des FC Sturm als Cheftrainer in der Bezirksliga an.

Eine weitere Ära, nämlich jene als 1. Vorsitzender, begann im März 2013 und endete nach großen Erfolgen im November letzten Jahres. In diesen sechs Jahren schrieb der FC Sturm Hauzenberg unter seiner Führung eine Erfolgsgeschichte, die seinesgleichen sucht. Der langersehnte Aufstieg der ersten Mannschaft in die Landesliga und die Aufstiege der zweiten Mannschaft von der Kreisklasse bis in die Bezirksliga waren sportliche Highlights, welche die Herzen der Sturm-Anhänger höher schlagen ließen. Die Infrastruktur rund um das Staffelbergstadion und Strukturen innerhalb des Vereins wurden verbessert, der Bau des Kunstrasenplatzes ist hierfür symbolisch. Einen besonderen Abschluss seiner Vorstandschaft bildete das Jubiläum zum 100-jährigen Bestehen des Vereins, welches mit einem dreitägigen Festprogramm gefeiert wurde.

Aber auch nach seinem letzten Tag als Vorstand ist es nicht ruhig um Anton Pötzl geworden. Nach wie vor begleitet er die Landesligamannschaft zu jedem Auswärtsspiel, engagiert sich bei Heimspielen als Stadionsprecher und ist immer zur Stelle, wenn ein Arbeitseinsatz im Stadion ansteht. Auch für die fünf jungen Sturm-Vorstände ist Anton Pötzl ein verlässlicher Ansprechpartner und steht ihnen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite.

Seine Erfolge und Verdienste in über 50 Jahren sind zahlreich. In Anerkennung und Würdigung dieser besonderen Verdienste wurde Anton Pötzl nun zum Ehrenvorstand des FC Sturm Hauzenberg ernannt. Aufgrund der Corona-Situation konnte der Verein die Jahreshauptversammlung nicht abhalten und so fand die Ernennung bereits vor dem Lockdown im kleinen Kreis der erweiterten Vorstandschaft zusammen mit seiner Ehefrau Anneliese und Sturm-Ehrenmitglied Franz Schopper statt.


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