Die Jubilare wurden sowohl vom Fußballverband als auch vom FC Sturm mit Urkunden und Ehrenmedaillen gewürdigt. Auf dem Foto: (stehend v.l.) Gerd Drexler, Albert Heindl, Dietmar Winkler, Markus Brem, Heinz Reischl, Peter Nauert, Christoph Amsl (3. Bürgermeister), Erwin Kronawitter, Stefan Jilly (Vorstand Technik), Ewald Stadler, Stefan Wandl, Andreas Würfl, Anton Pötzl (Ehrenvorstand), Peter Auer (Stadt- und Kreisrat), Erich Klinger, Raphael Zillner (Vorstand Finanzen), Patrick Müller (Vorstand Öffentlichkeitsarbeit), Andreas Auer (Vorstand Jugend), Markus Reischl (Vorstand Sport), Johannes Schätzl (MdB und Stadtrat) sowie (sitzend v.l.) Franz Würfl, Hans Kinadeter, Georg Stefan, Johann Traxinger, Eduard Peschl, Hubert Neubauer

 

Am vergangenen Samstag fand die Mitgliederversammlung des FC Sturm Hauzenberg im Vereinslokal „Gasthaus Falkner“ statt. Das überaus positive Fazit des Traditionsvereins: Trotz Corona-Pandemie konnte der FC Sturm Mitgliederzahlen im Erwachsenen- und Jugend-Bereich steigern und zudem eine positive wirtschaftliche Bilanz vorweisen.

Vor der Abhandlung der Tagesordnung wurde mit einer Gedenkminute den seit der letzten Mitgliederversammlung verstorbenen Vereinsmitgliedern Albert Heindl, Udo Hartl, Josef Neubauer, Josef Lang, Wolfgang Drexler, Ehrenmitglied Herbert Knödlseder, Bernhard Streicher, Alexander Brauneis, Thomas Fürst, Otto Wiltschko und Adolf Pauli gedacht.

Da aufgrund der Pandemie die Mitgliederversammlung 2020 nicht abgehalten werden konnte, umfasste der Tätigkeitsbericht von Versammlungsleiter und Jugendvorstand Andreas Auer den Zeitraum der letzten zwei Jahre.

Die Vereinsjahre 2020/2021 waren nach dem Jubiläumsjahr 2019 für den FC Sturm Hauzenberg keine einfachen Jahre. So konnten neben unzähligen Trainingseinheiten, Spielen und Stadionfesten auch die traditionelle Christbaumversteigerung, der Max-Reischl-Cup und ebenso die (Jugend-)Weihnachtsfeier nicht stattfinden. Auch das geplante Helferfest im Nachgang zum 100-jährigen Jubiläum und der nach vielen Jahren erstmalig wieder geplante Vereinsausflug mussten erneut verschoben werden, diese sollen nun 2022 stattfinden. So war die erste Veranstaltung, die nach dem Lockdown durchgeführt werden konnte, im Juni der Kabarett-Abend im Stadion mit „Fonse Doppelhammer“, welcher ein voller Erfolg war. Des Weiteren hoffen die Verantwortlichen, dass nach der Mitgliederversammlung am 18. Dezember auch die Weihnachtsfeier und am 5. Januar die für den Verein so wichtige Christbaumversteigerung stattfinden können.

Ein Thema, welches die FC Sturm Verantwortlichen schon seit 2019 begleitet ist der neu zu verhandelnde Stadion-Pachtvertrag mit der Stadt Hauzenberg. „Der große ehrenamtliche Aufwand- und die hohen Kosten, welche durch den großen Sanierungsrückstand des Stadions und die fehlende Bewässerungsanlage entstehen, sind für den Verein nicht mehr zu stemmen. Die Installation der Bewässerungsanlage wurde bereits erstmals im Mai 2014 bei der Stadt beantragt.“, so Auer. Der FC Sturm hat sich in der Vergangenheit an allen bisherigen Maßnahmen im Stadion in hohem Maße beteiligt und ist auch weiterhin bereit, seinen Teil beizutragen. Seit 2004 hat der Verein für die Bewirtschaftung des Stadions trotz extremer Kostensteigerungen in allen Bereichen keine Unterhaltskostenzuschusserhöhung mehr bekommen und nun solle aufgrund einer neuen Berechnungsformel der Stadt dieser Zuschuss auch noch gekürzt werden. Der Verein will keinesfalls gegenüber anderen Vereinen bevorteilt werden, aber beim Stadion handelt es sich um eine städtische Sportanlage, die auch von über 1.000 Schülerinnen und Schülern genutzt wird und nicht um eine vereinseigene Anlage des FC Sturm.

Und nicht nur Fußball steht beim FC Sturm Hauzenberg im Fokus, auch das soziale Engagement für die Stadt und Umgebung wird im Verein sehr großgeschrieben. Seit Beginn der Corona-Pandemie erledigen Vereinsmitglieder Einkäufe und Botengänge für Menschen in Quarantäne oder für diejenigen, die einfach Angst haben oder mit der Situation überfordert sind – vor allem für alleinerziehende Mütter und alte, alleinstehende Menschen, aber auch für sechsköpfige Familien. Anfangs wurden die Fußballer hierbei noch von der Nachbarschaftshilfe Hauzenberg unterstützt, mittlerweile existiert diese leider nicht mehr.

Das Highlight des vergangenen Jahres war die Ernennung von Anton Pötzl zum Ehrenvorstand. Leider konnte die Ernennung nicht in dem großen Rahmen einer Mitgliederversammlung durchgeführt werden, wie es sich die Verantwortlichen gewünscht hätten und wie es sich Anton Pötzl auch verdient hätte, dennoch war es ein schönes Ereignis im kleinen Kreis. Die jungen Vorstände sind ihrem Vorgänger auch sehr dankbar, dass er sich nach wie vor als Stadionsprecher engagiert, öffentliche Auftritte übernimmt und jederzeit mit Rat und Tat zur Seite steht. Ein weiteres schönes Ereignis war der Abschluss der Vereinspartnerschaft mit dem SSV Jahn Regensburg. Der Verein hofft, hierdurch zukünftig Aktionen für die Jugendmannschaften zusammen mit dem SSV anbieten und durchführen zu können. Ein weiterer offizieller Partner des FC Sturm ist mit der Sportmittelschule Hauzenberg dazugekommen. Die Sportmittelschule war vorher bereits Stützpunktschule für Fußball, zusammen mit dem FC Sturm wolle man die sportliche Betätigung Jugendlicher intensivieren, vor allem auf dem Fußballplatz.

Trotz der für Vereine nicht einfachen Zeiten konnte Auer auch noch gute Zahlen verkünden. Gegen den weitläufigen Trend rückläufiger Mitgliederzahlen in Vereinen kann sich der FC Sturm erneut über steigende Mitgliederzahlen freuen. Im Vergleich zur letzten Mitgliederversammlung stieg die Zahl von 530 auf aktuell 567 Mitglieder.

Auch Finanzvorstand Raphael Zillner präsentierte im weiteren Verlauf der Versammlung gute Zahlen: Die Verantwortlichen haben gut gewirtschaftet und so erzielte der Verein in den vergangenen zwei Jahren einen leichten Gewinn. Ein großer Posten im Vereinshaushalt ist nach wie vor die Abbezahlung des Darlehens für den Bau des Kunstrasenplatzes. Die einwandfreie Kassenführung wurde auch von den Kassenprüfern Karl-Heinz Kinadeter und Ewald Stadler bestätigt.

Nach der Entlastung der Vorstandschaft referierte Sportvorstand Markus Reischl über die sportlichen Themen der Landes- und Kreisligamannschaft der Herren. Nach der Saison 19/21, welche pandemiebedingt abgebrochen wurde, befindet man sich nun seit Juni aktiv im Spielbetrieb. Die Landesligamannschaft von Trainerduo Alexander Geiger und Dominik Schwarz steht nach einem größeren personellen Umbruch nach 19 Spieltagen auf einem sehr zufriedenstellenden vierten Tabellenplatz der Landesliga Mitte. Bei der zweiten Mannschaft in der Kreisliga Passau sieht es hingegen aktuell nicht so gut aus. Die Mannen von Felix Schäffner und Stephan Schätzl stehen nach 16 Spielen auf dem elften und somit vorletzten Tabellenplatz. Man werde sich jedoch nicht geschlagen geben, denn „abgerechnet wird zum Schluss“, so Reischl.

Jugendvorstand Andreas Auer konnte über eine sehr erfreuliche Entwicklung der Jugendabteilung berichten. Bereits unter dem vorherigen Präsidenten Anton Pötzl wurde die Fokussierung auf die Jugend eingeläutet. Diese starke Fokussierung auf den Jugendbereich und dessen Stärkung in den vergangenen Jahren tragen erste Früchte. Bereits zur vergangenen Saison konnte der FC Sturm neben der G-, F- und E-Jugend wieder eine eigene D- und C-Jugendmannschaft stellen. Aufgrund dieser erfreulichen Entwicklung und weiter steigenden Spielerzahlen im Jugendbereich hatte die Vorstandschaft im März 2021 beschlossen, im Jugendbereich wieder komplett eigenständig zu werden und die Jugendfördergemeinschaft Unterer Donauwald e.V. nach zehn Jahren zur Saison 21/22 zu verlassen. In diesem Zusammenhang erwähnte Auer auch nochmal die stets gute Zusammenarbeit zum Wohle der Kinder mit den JFG-Vereinen, wofür man beim FC Sturm auch sehr dankbar ist. Die Entscheidung pro Eigenständigkeit wird von beeindruckenden Zahlen begleitet. So hat sich seit 2018 die Anzahl der Jugendspieler von 71 auf 139 fast verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Die Anzahl der engagierten Jugendtrainer verdreifachte sich im gleichen Zeitraum von sieben auf 21. Zu den genannten Jugendmannschaften konnte heuer auch eigene B-Jugendmannschaft in den Spielbetrieb geschickt werde. Es gibt eine klare Philosophie und ein detailliertes Jugendkonzept, welches die Trainer zusammen mit Jugendleiter Robert Haslbeck und Jugendkoordinator Florian Windpassinger entwickelt haben, den sog. „Hauzenberger Weg“. Das wichtigste ist den Verantwortlichen, dass nicht ergebnisorientiert gearbeitet wird, sondern die Kinder möglichst viel Freude am Fußballsport entwickeln sollen und individuell bestmöglich gefördert werden. Auch die Infrastruktur wird ständig verbessert, so wurde von Technikvorstand Stefan Jilly, Robert Haslbeck und Sepp Resch ein Spielplatz auf dem Stadiongelände errichtet. Für die Materialspende dankte der Jugendvorstand der Stadt Hauzenberg, der Fa. Zankl Granit und der Fa. Fleißige Buam. Vergangene Woche wurde eine weitere Verkaufshütte aufgestellt, welche von Projektleiter Martin Reisinger konstruiert und zusammen mit weiteren Jugendtrainern gebaut wurde. Für die Holzspende dankt der Verein dem Sägewerk Josef Lenz.

AH-Leiter Andreas Koch berichtete, dass auch bei den AH-Fußballern aufgrund der Corona-Situation viele Freundschaftsspiele und Turniere nicht stattfinden konnten. Statt des jährlichen AH-Benefizturniers, dem Max-Reischl-Cup, wurden fleißig Spenden gesammelt und so konnte am Ende eine stolze Summe von 4.700 Euro an die Selbsthilfegruppe für behinderte und chronisch kranke Kinder und Jugendliche e.V. Passau übergeben werden. Insgesamt konnten in Zusammenhang mit dem Max-Reischl-Cup bereits 42.600 Euro an die Selbsthilfegruppe gespendet werden.

Nach dem Beschluss einer Ehrenordnung und der damit verbundenen Satzungsänderung übergab Patrick Müller (Vorstand Öffentlichkeitsarbeit) das Wort an die Ehrengäste. Der 3. Bürgermeister Christoph Amsl sprach in seinem Grußwort über die aktuelle Situation in Bezug auf den auslaufenden Pachtvertrag für das Stadiongelände. Stadtrat und MdB Johannes Schätzl hob in seiner Rede die große Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements hervor und forderte von der Politik mehr Unterstützung für das Ehrenamt auf bundes-, länder- und auch kommunaler Ebene.

Im Anschluss an die Grußworte der Ehrengäste durfte Vorstand Patrick Müller zusammen mit Ehrenvorstand Anton Pötzl langjährige Mitglieder für ihre Treue auszeichnen. Ganz besondere Ehre wurde Klaus Kinadeter und Alois Url zuteil: Für ihre 70-jährige Vereinstreue wurden sie zu Ehrenmitgliedern ernannt. Mit Hans Kinadeter (75 Jahre Mitglied) und Martin Lorenz (80 Jahre Mitglied) standen noch zwei weitere Namen, die eine noch längere Vereinstreue aufweisen können, in der langen Liste der zu Ehrenden. Hans Kinadeter nahm die Auszeichnung persönlich entgegen und wurde von den Anwesenden mit stehenden Ovationen gefeiert.

Nach den Ehrungen hatten die Mitglieder das Wort. Das Thema Stadion und Pachtvertrag war das Thema, welches auch die Mitglieder am meisten beschäftigte. In verschiedenen Wortmeldungen brachten die Mitglieder ihren Unmut über den Umgang seitens der Stadtverantwortlichen mit dem Verein zum Ausdruck.

Zum Schluss wurde traditionell das Vereinslied angestimmt und getreu dem Liedtext waren sich alle Anwesenden sicher, „der FC Sturm wird niemals untergehen“.

 

Die Geehrten im Überblick:

25 Jahre Mitgliedschaft: Gerhard Rossgoderer, Gerlinde Resch, Klaus Kraatz, Tobias Zieringer, Andreas Auer, Christian Heindl, Eduard Peschl, Franz-Josef Hirz, Herbert Holzinger, Josef Resch, Erwin Kronawitter, Roland Meisl, Carsten Weidinger, Daniel Krinninger, Heinz Reischl, Raphael Zillner

30 Jahre Mitgliedschaft: Michael-Vitus Schäfer, Harald Reimann, Helmut Mössmer, Michael Drexler, Petra Wandl, Wolfgang Wandl, Christian Zuleger, Erich Seidl, Stefan Wandl, Erich Fuchs, Josef Ullmann, Jürgen John, Ludwig Wagner, Reinhard Penninger, Stefan Heindl

40 Jahre Mitgliedschaft: Albert Heindl, Christian Bauer, Ewald Hagel, Markus Brem, Reinhold Schätzl, Wolfgang Weiss, Andreas Würfl, Albert Heindl, Franz Würfl, Helmut Machhörndl

50 Jahre Mitgliedschaft: Franz Uhrmann, Gerd Drexler, Hubert Neubauer, Anton Pötzl, Dietmar Winkler, Ewald Stadler, Ottmar Weidinger, Peter Nauert

60 Jahre Mitgliedschaft: Johann Traxinger, Alois Öller, Erich Klinger, Georg Stefan, Walter Stadler

70 Jahre Mitgliedschaft: Alois Url, Klaus Kinadeter

75 Jahre Mitgliedschaft: Hans Kinadeter

80 Jahre Mitgliedschaft: Martin Lorenz


@