Für langjährige Mitgliedschaft beim FC Sturm Hauzenberg wurden insgesamt 25 Personen geehrt. Unser Bild zeigt (vorne sitzend v.l.) Julius Hirz (60 Jahre Mitgliedschaft), Rupert Laus (30), Karl-Heinz Lassak (50), Hans Lichtenauer (40), Daniel Koch (30) und hinten stehend (v.l.) 1. Vorstand Anton Pötzl, Stadtrat Peter Auer, Roland Eggersdorfer (40), Helmut Anetzberger (25), Horst Resch (30), 2. Bürgermeister Rudi Hirz, 3. Vorstand Andreas Koch, Andreas Meier (25) und 2. Vorstand Markus Reischl. Foto: Helmut Preuß

 

Der FC Sturm Hauzenberg stößt an Kapazitätsgrenzen bei Spiel- und Trainingsflächen. Hauptgrund ist der hohe Mitgliederzuwachs, besonders im Jugendbereich. Bei der Jahresversammlung im Vereinslokal Falkner brachte Vorstand Toni Pötzl deshalb die benachbarte Pilslwiese als Kleinspielfläche ins Gespräch.

Weitere Themen waren die anstehende Sanierung des Rasenplatzes inklusive einer neuen Fluchtlichtanlage, das Erhöhen der Mitgliedsbeiträge, mehrere soziale Aktionen und – nach zähem Ringen – der neue Pachtvertrag für Stadion und Kunstrasenplatz.

„Halt den FC Sturm in Ehren, dass er lebe fort.“ Inbrünstig sangen die Mitglieder am Schluss der zweieinhalbstündigen Versammlung die Vereinshymne. Und diese Leidenschaft ist Spiegelbild der Atmosphäre. Viele Mitglieder investieren sehr viel Zeit, Arbeitskraft und Herzblut in das Gesellschaftsleben des Vereins sowie in den sportlichen Erfolg.

Ein Hauptpunkt war der ausführliche Jahresbericht von Vorstand Toni Pötzl. Er zählte mit Weihnachtsfeier und Christbaumversteigerung, der Teilnahme am Weihnachtsmarkt mit dem Betrieb einer „Glühweinbude“, der Teilnahme an den beiden Festzügen zur Dult – 180 Mitmarschierende beim Einzug waren die mit Abstand größte Abordnung – und mehreren Vorstandstreffen zunächst die gesellschaftlichen Aktivitäten auf. Sportpolitisch – Pötzl sprach von einem „Meilenstein“ – war der Abschluss des neuen Pachtvertrags für Stadiongelände und Kunstrasenplatz ein Höhepunkt. „Das waren lange und zähe Verhandlungen, die den Beteiligten viel abverlangten“, sagte er und dankte dem Stadtrat, namentlich Peter Auer und Rudi Hirz, für das Engagement. „Ohne dieses Gremium wären wir nicht zur jetzigen, zufriedenstellenden Lösung gekommen“, sagte Pötzl.

Zu einer Zukunftsbaustelle führt der erfreulich starke Mitgliederzuwachs. 467 Vereinsangehörige waren es 2014, bei 586 lag man im vergangenen Jahr, jetzt habe man mit 614 Mitgliedern die „600er-Schallmauer“ durchbrochen. Besonders viele Beitritte verzeichnete man im Kinder- und Jugendbereich. 75 fußballbegeisterte „Kids“ seien es in der Saison 2018/2019 gewesen. Drei Jahre später zählte man bereits 110, heute liege man bei 185. „Wir haben jetzt in den sechs Altersklassen der F-,E-,D-,C-,B- und A-Jugend jeweils zwei Mannschaften am Start“, berichtete 3. Vorstand Andreas Koch. Sie würden von 20 Kinder- und Jugendtrainern betreut. Dabei sei erstes Ziel nicht unbedingt, in jedem Jahr Meister zu werden. Vielmehr wolle man die jungen Spieler bis in die A-Jugend und dann auch in den Seniorenbereich durchbringen, sagte Koch. Er dankte namentlich Florian Windpassinger und Robert Haslbeck für die „hervorragende Arbeit“.

Toni Pötzl verwies auf die Herausforderung dieser Entwicklung. Denn das erfreuliche Plus führe zu einem Auslastungsengpass beim Trainings- und Spielbetrieb. Gerade in der Nachwuchsarbeit stoße man an Grenzen. „Wir regen deshalb die Wiederverfügbarkeit der Pilslwiese an“, sagte Pötzl. Dabei müsse man natürlich an die Bedürfnisse der Realschule wegen des anstehenden Umbaus denken. „Vielleicht können wir die Fläche künftig als Kleinspielfeld für den Nachwuchs nutzen.“

Daneben müsse auch das Hauptspielfeld ertüchtigt werden. „Nach dem letzten Heimspiel im Mai wird der Rasen abgetragen, mit Spezialsand aufgefüllt und danach wieder angesät“, erläuterte Pötzl. Danach sei der Platz etwa zwei Monate gesperrt. Die Kosten (rund 8 000 Euro) könnte der Verein tragen. Das allerdings gelte nicht für die neue Flutlichtanlage. Trotz der Zuschüsse von Stadt und BLSV ergebe sich eine Deckungslücke in Höhe von 35 000 bis 40 000 Euro, berichtete der Vorsitzende.

Markus Reischl als 2. Vorstand und sportlicher Leiter ordnete dann den Leistungsstand der beiden Herrenmannschaften ein. Den momentan vierten Tabellenplatz der 1. Herrenmannschaft mit 35 Punkten nannte er „eine bislang erfolgreiche Situation“. Der Trainerwechsel von Alex Geiger zu seinem ehemaligen Assistenten Dominik Schwarz sei gelungen. Geiger hatte die Mannschaft acht Jahre lang betreut. Reischl: „Er hat eine Trainer-Ära begründet“. Dominik Schwarz führe die Arbeit akribisch und mit viel Herzblut weiter, sagte der sportliche Leiter. Der Kader konnte gehalten, sogar verstärkt werden. Probleme bereiteten gegenwärtig die vielen Verletzungen und insgesamt bereits sechs „rote Karten“.

Reischl berichtete aber auch vom „bitteren Abstieg“ der 2. Herrenmannschaft in die A-Klasse. Der folgende Aderlass – Spieler wanderten ab oder beendeten die Karriere – hätte die Anmeldung einer 2. Mannschaft für den Spielbetrieb ausgeschlossen. Die darauf gegründete Spielgemeinschaft mit dem SV Haag und ihren Vorständen Patricia Meisl und Johannes Schätzl entwickle sich „sehr positiv“.

Mit den wachsenden Betriebskosten eröffne sich eine weitere Baustelle, berichtete wieder Toni Pötzl. Die Preissteigerungen bei Wasser- und Abwasser, Fahrten, Pflegefahrzeugen und Strom machten eine „moderate Erhöhung“ der Mitgliedsbeiträge nötig, und zwar jeweils um zehn Euro für Erwachsene, Jugendliche, Rentner und Familien ab 1. Januar 2024.

Die AH des FC Sturm – erneut berichtete Andreas Koch – steht neben der Geselligkeit für das soziale Engagement des Vereins. Der erwirtschaftete Überschuss beim Max-Reischl-Cup etwa werde jährlich an die Selbsthilfegruppe für Kinder mit körperlichen oder geistigen Beeinträchtigungen und ihre Eltern gespendet. „Heuer im März konnten wir wieder 2700 Euro überreichen“, sagte Koch. Die Gesamtspendensumme belaufe sich bereits auf 48300 Euro.

2. Bürgermeister Rudi Hirz, dankte nach einem kurzen historischen Rückblick Stadtrat Peter Auer und Toni Pötzl für die Unterstützung bei der Ausarbeitung des Pachtvertrags. „Im Dreierteam haben wir das so gut vorbereitet, dass der Stadtrat gar nicht mehr ablehnen konnte“, sagte er. An künftigen Investitionen nannte er die Zaunerhöhung Richtung Realschule, die Flutlichtanlage („Da wird ein Antrag gestellt“) und eventuell eine Zisterne zur Wasserersparnis. Die aber sollte vom benachbarten TV mitbenutzt werden können.

von Helmut Preuß

 

Im Rahmen der Mitgliederversammlung wurden auch wieder verdiente Vereinsmitglieder für ihre langjährige Vereinstreue geehrt.

Die Geehrten im Überblick:

25 Jahre Mitgliedschaft: Josef Andraschko, Helmut Anetzberger, Matthias Bauer (jun.), Andreas Meier, Edin Mujanovic, Michael Seidl

30 Jahre Mitgliedschaft: Bruno Clemens, Manuel Clemens, Herbert Garkisch, Johann Häusl, Erwin Irg, Michael Kinadeter, Daniel Koch, Rupert Laus, Horst Resch, Tobias Resch, Josef Wagner

40 Jahre Mitgliedschaft: Dr. Lutz Erhard, Roland Eggersdorfer, Hans Lichtenauer

50 Jahre Mitgliedschaft: Franz-Josef Isenberg, Karl-Heinz Lassak, Rupert Raab, Erwin Wiesmaier

60 Jahre Mitgliedschaft: Julius Hirz


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